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News von Erik Lowe

Ölpreise: Nach dem Lockdown ist vor dem Lockdown - Ölpreise geraten ins Trudeln

Die Signale stehen auf Rot: Brent kostet zum Ende der Handelswoche weniger als 38 US-Dollar je Barrel, WTI sinkt deutlich unter die Marke von 36 US-Dollar für das Fass - und die Aussichten sind ausgesprochen trüb.

Wie erwartet: Ölmarkt erneut unter Druck

Rohöl ist so günstig wie seit Monaten nicht mehr, im Laufe der letzten Handelswoche korrigierte die Sorte Brent um reichlich acht Prozent, WTI sogar um rund zehn Prozent. Die Gründe sind vielschichtig, doch die wieder eskalierende Corona-Krise dürfte wohl der ausschlaggebende Faktor sein: Ein deutlicher Anstieg der neuen Infektionen veranlasst einige führende Industrienationen dazu, wieder schärfere Maßnahmen zu ergreifen. Irland und Frankreich haben bereits den erneuten Lockdown verkündet, in Deutschland wird ab dem 2. November das öffentliche Leben lahmgelegt - und in weiteren Nachbarländer zeichnet sich eine ähnliche Entwicklung ab. Auch wenn bislang ein Großteil der Unternehmen von den Maßnahmen unberührt bleiben, ist der Erfolg der getroffenen Einschränkungen fraglich. Vor allem die ohnehin stark strapazierten Branchen Gastronomie, Hotellerie, Tourismus, Kunst und Kultur müssen ihre Arbeit wieder komplett einstellen. Wie viele dieser Unternehmen, Selbstständigen und Freiberufler diese erneute dramatische Herausforderung wirtschaftlich überleben werden, ist unsicher. Zunächst sollen die Beschlüsse bis Ende November gelten, wobei Mitte des Monats eine Überprüfung geplant ist. Es bleibt nun abzuwarten, wie stark die Wirtschaftsleistung ausgebremst wird. Dass es Auswirkungen geben wird, liegt auf der Hand.

Schon jetzt: Öl-Nachfrage sinkt - Bestände steigen

Die unsichere Situation drückt auf die Öl-Nachfrage, was angesichts der steigenden US-Fördermenge naturgemäß zu stark steigenden Lagerbeständen in den USA führt. Die Energy Information Administration gab bekannt, dass in den USA mittlerweile 11,1 Millionen Barrel pro Tag gefördert werden - in der Vorwoche waren es noch 9.9 Millionen Barrel täglich. Auch wenn nun erst einmal die weitere Entwicklung abgewartet werden sollte, erweist sich diese Produktionssteigerung natürlich als kontraproduktiv: Der US-Lagerbestand an Rohöl ist deutlich auf 4,3 Millionen Barrel gewachsen und liegt damit um neun Prozent über dem für die Jahreszeit typischen, durchschnittlichen Niveau der vergangenen fünf Jahre. Damit geraten die in der OPEC+-Gruppe organisierten ölfördernden Nationen kräftig unter Druck. Nur eine drastische Reaktion könnte wahrscheinlich den weiteren Einbruch auf dem Ölmarkt vermeiden. Doch es ist mehr als fraglich, dass sich die OPEC-Mitglieder auf eine weitere Kürzung der Förderquote einigen können. Für alle Autofahrer ist dies eine gute Nachricht: Die Benzinpreise dürften weiter niedrig bleiben, auch wenn der Preisverfall nur teilweise weitergegeben wird.
Über den Authoren
Erik Lowe
Erik Lowe

Heizöl-Spezialist

Erik Lowe ist Redakteur bei Heizölpreis-Aktuell.de und steht für unsere Leser mit seiner langjähriger Erfahrung im Bereich Heizöl und Preisentwicklung zur Verfügung.

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