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News von Erik Lowe

Ölpreise geben nach: trübe Aussichten für das schwarze Gold

Er hat sich gewehrt, aber seine Bemühungen waren vergebens - so lässt sich die Ölpreisentwicklung der letzten Wochen zusammenfassen: Brent rutscht deutlich unter 40 US-Dollar je Barrel, WTI schafft es (noch) auf 37 US-Dollar für das Fass. Ein Abwärtstrend nimmt wohl seinen Lauf.

Steigendes Angebot und verstärkte Corona-Maßnahmen

In den letzten Tagen ging es kräftig bergab, Öl verbilligte sich um durchschnittliche 4 US-Dollar je Fass. Offenbar werden neue Einbrüche bei der Nachfrage befürchtet, während gleichzeitig die Produktion ansteigt. So haben die OPEC-Mitglieder im Monat September rund 160.000 Barrel täglich mehr gefördert, wenn der Vormonat zum Vergleich herangezogen wird. Insbesondere der Iran und Libyen stechen hier hervor, allein in Libyen ist die tägliche Rohölförderung wieder auf rund 270.000 Barrel gestiegen. Im Gegensatz dazu stagniert die US-Förderung in der Vorwoche - allerdings auf dem Niveau von 10,7 Millionen Barrel pro Tag. Der Blick auf die Nachfrageseite zeigt, dass sich die Corona-Krise wieder stärker auswirkt: Viele Regionen wurden erneut zu Risikogebieten erklärt, was das Reiseaufkommen erneut deutlich reduzieren dürfte. Allein das Flugaufkommen zeigt einen drastischen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Und das auch in den USA, wo geringere Einschränkungen gelten: Um ganze 46 Prozent liegt der Verbrauch von Flugbenzin unter dem Vorjahresniveau. Derzeit ist eine Änderung der Situation nicht abzusehen, im Gegenteil, weitere Restriktionen sind zu befürchten.

Die Grundsatzfrage: Wer braucht künftig noch Öl?

Experten lenken die Diskussionen aktuell in eine bemerkenswerte Richtung: Es hat den Anschein, als rückt der wichtigste Schmierstoff der globalen Wirtschaft immer weiter ins Abseits: Verbrennungsmotoren sollen in absehbarer Zeit nicht mehr akzeptabel sein, die Herstellung von Kunststoffen soll eingedämmt werden, Energie wird alternativ produziert - Öl könnte in wenigen Jahren zum Nischenprodukt werden. Diese Entwicklung ist nicht neu, aber sie hat deutlich an Dynamik gewonnen. Heute könne festgestellt werden, dass die deutsche Stromproduktion in der ersten Hälfte dieses Jahres bereits zu mehr als 50 Prozent aus erneuerbaren Energien stammt. Wasser, Wind, Sonne und Biomasse verdrängen fossile Brennstoffe, was nicht zuletzt am technologischen Fortschritt liegt. Nun hängt es von der Politik ab, wie schnell der Ausbau vorangetrieben wird und beispielsweise auch die Herstellung von Wasserstoff für die Mobilität und die Energieproduktion klimaneutral möglich ist. Wie auch immer sich die Zukunft gestaltet: Derzeit ist Öl sehr preiswert und dürfte es sicher auch vorerst bleiben - für Autofahrer und Heizöl-Bezieher eine gute Nachricht.
Über den Authoren
Erik Lowe
Erik Lowe

Heizöl-Spezialist

Erik Lowe ist Redakteur bei Heizölpreis-Aktuell.de und steht für unsere Leser mit seiner langjähriger Erfahrung im Bereich Heizöl und Preisentwicklung zur Verfügung.

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